Jeder
Hund kann ein guter Mitfahrer sein !
Der
eine Hund kann nicht genug vom Autofahren bekommen, ein anderer empfindet
das Auto als "Folterkammer" und macht sein Herrchen oder Frauchen
durch sein Verhalten total nervös !
von Heike Creter, geprüfte Tierheilpraktikerin
Zwei Beispiele: Bello steigt in den Wagen, als ob sein letztes Stündlein
geschlagen hätte: die Ohren gesenkt, die Rute hängt und der
Hund wartet schicksalsergeben, daß das Drama beginnt. Nach kurzer
Zeit sabbert und würgt er und muß sich übergeben.
Senta nutzt alle ihr möglichen Töne, sobald das Auto in Bewegung
gesetzt wird. Sie bleibt nicht ruhig sitzen, bellt, jault, fiept und hechelt.
Wie läßt es sich erklären, daß manche Hunde nicht
genug vom Autofahren bekommen und andere wieder am liebsten nie ins Auto
einsteigen möchten ?
Der Großteil der Hunde fährt von Anfang an gerne Auto - und
alle Hunde können lernen, gute Mitfahrer zu werden. Der Schlüssel
dazu liegt im Hundehirn: alle Erlebnisse, die mit einer GUTEN Erfahrung
für den Hund endeten, freuen sie und alles, was eine SCHLECHTE Erfahrung
nach sich zog, ärgert Ihren Hund oder macht ihn wütend - oder
auch beides. Es gilt also, das Autofahren für den Hund zu einem Erlebnis
mit positiver Erfahrung zu machen.
Hierzu einige Tipps:
Die ersten Fahrten sollen in jedem Falle kurz sein und mit einem tollen
Spaziergang, einem ausgelassenen Spiel oder seinem Lieblingsleckerbissen
enden. Der Hund verknüpft dies dann mit dem Autofahren - Autofahren
bedeutet spielen, spazierengehen oder ein tolles Essen. Dies erzeugt eine
Erwartungshaltung und läßt Ihren Liebling schon fröhlich
einsteigen.
Nicht vergessen: Hunde lieben feste Regeln, d.h. immer in der gleichen
Reihenfolge einsteigen, immer dieselbe Tür und immer die gleichen
Worte benutzen. Auch der Platz des Hundes ist immer der gleiche. Damit
geben Sie Ihrem Vierbeiner Sicherheit. Denken Sie beim Thema Sicherheit
aber auch an die Sicherheit im Straßenverkehr: am sichersten ist
eine Box oder ein eigener Hundegurt.
Schlechte Erfahrungen sind leider immer wieder hausgemacht: haben Sie
einmal daran gedacht, daß das Klima für einen Hund im Heck
eines Kombis z.B. ein völlig anderes sein kann, als vorne im Fahrgastraum
? So kann es im Sommer dort unangenehm heiß werden, weil die Sonne
dem Hund direkt auf den Rücken scheint. Die Folge: er wird unruhig
und versucht auf sich aufmerksam zu machen. Entweder wird er dann ignoriert
oder zum Schweigen gebracht - von da an haben Sie keinen Autofreund mehr.
Sorgen Sie also für Schattenspender an allen Fenstern (Rück-
und Seitenfenster). Zur Kühlung können Sie vorgefrorene Kühlboxen/Elemente
(für Kühltaschen oder Weinkühler im Handel erhältlich)
auslegen.
Gehen Sie VOR einer Autofahrt nochmal ein paar Schritte, damit Ihr Vierbeiner
nicht mit voller Blase und sich steigerndem Drang im Auto sitzen muß
bzw. nicht heraus kann. Der Hund wird das Auto als Verursacher dieses
Übels sehen.
Auch tröstende Worte schaden hier eher: Ihren Tonfall wird der leidende
Hund mißverstehen und erst recht jammern. Muntern Sie ihn lieber
auf.
Vor einer längeren Autofahrt sollten Sie Ihrem Hund nur leichte Kost
geben und regelmäßige Pausen einlegen.
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