Naturheilkunde für Tiere - Information 11:


Jeder Hund kann ein guter Mitfahrer sein !

Der eine Hund kann nicht genug vom Autofahren bekommen, ein anderer empfindet das Auto als "Folterkammer" und macht sein Herrchen oder Frauchen durch sein Verhalten total nervös !

von Heike Creter, geprüfte Tierheilpraktikerin


Zwei Beispiele: Bello steigt in den Wagen, als ob sein letztes Stündlein geschlagen hätte: die Ohren gesenkt, die Rute hängt und der Hund wartet schicksalsergeben, daß das Drama beginnt. Nach kurzer Zeit sabbert und würgt er und muß sich übergeben.
Senta nutzt alle ihr möglichen Töne, sobald das Auto in Bewegung gesetzt wird. Sie bleibt nicht ruhig sitzen, bellt, jault, fiept und hechelt.

Wie läßt es sich erklären, daß manche Hunde nicht genug vom Autofahren bekommen und andere wieder am liebsten nie ins Auto einsteigen möchten ?

Der Großteil der Hunde fährt von Anfang an gerne Auto - und alle Hunde können lernen, gute Mitfahrer zu werden. Der Schlüssel dazu liegt im Hundehirn: alle Erlebnisse, die mit einer GUTEN Erfahrung für den Hund endeten, freuen sie und alles, was eine SCHLECHTE Erfahrung nach sich zog, ärgert Ihren Hund oder macht ihn wütend - oder auch beides. Es gilt also, das Autofahren für den Hund zu einem Erlebnis mit positiver Erfahrung zu machen.

Hierzu einige Tipps:

Die ersten Fahrten sollen in jedem Falle kurz sein und mit einem tollen Spaziergang, einem ausgelassenen Spiel oder seinem Lieblingsleckerbissen enden. Der Hund verknüpft dies dann mit dem Autofahren - Autofahren bedeutet spielen, spazierengehen oder ein tolles Essen. Dies erzeugt eine Erwartungshaltung und läßt Ihren Liebling schon fröhlich einsteigen.

Nicht vergessen: Hunde lieben feste Regeln, d.h. immer in der gleichen Reihenfolge einsteigen, immer dieselbe Tür und immer die gleichen Worte benutzen. Auch der Platz des Hundes ist immer der gleiche. Damit geben Sie Ihrem Vierbeiner Sicherheit. Denken Sie beim Thema Sicherheit aber auch an die Sicherheit im Straßenverkehr: am sichersten ist eine Box oder ein eigener Hundegurt.

Schlechte Erfahrungen sind leider immer wieder hausgemacht: haben Sie einmal daran gedacht, daß das Klima für einen Hund im Heck eines Kombis z.B. ein völlig anderes sein kann, als vorne im Fahrgastraum ? So kann es im Sommer dort unangenehm heiß werden, weil die Sonne dem Hund direkt auf den Rücken scheint. Die Folge: er wird unruhig und versucht auf sich aufmerksam zu machen. Entweder wird er dann ignoriert oder zum Schweigen gebracht - von da an haben Sie keinen Autofreund mehr. Sorgen Sie also für Schattenspender an allen Fenstern (Rück- und Seitenfenster). Zur Kühlung können Sie vorgefrorene Kühlboxen/Elemente (für Kühltaschen oder Weinkühler im Handel erhältlich) auslegen.

Gehen Sie VOR einer Autofahrt nochmal ein paar Schritte, damit Ihr Vierbeiner nicht mit voller Blase und sich steigerndem Drang im Auto sitzen muß bzw. nicht heraus kann. Der Hund wird das Auto als Verursacher dieses Übels sehen.

Auch tröstende Worte schaden hier eher: Ihren Tonfall wird der leidende Hund mißverstehen und erst recht jammern. Muntern Sie ihn lieber auf.

Vor einer längeren Autofahrt sollten Sie Ihrem Hund nur leichte Kost geben und regelmäßige Pausen einlegen.