Von Zecken und anderen
Plagegeistern
Jedes
Jahr ist es wieder soweit: mit der wärmeren Jahreszeit treten auch
die ungeliebten Plagegeister wieder mehr in Erscheinung
von Heike Creter, geprüfte Tierheilpraktikerin
(Artikel im Darmstädter Echo)
Jeder Tierbesitzer kennt es - mit der wärmeren Jahreszeit kommen
wieder die ungeliebten Plagegeister zum Vorschein, die unseren Vierbeinern
zu schaffen machen. Im Fachhandel gibt es hierfür einschlägige
Artikel von Zeckenbändern über ätherische Öle oder
die "chemische Keule" in Form von Sprays, Ampullen, Tabletten
oder Puder.
Hiermit kann ein Befall - mal mehr - mal weniger - gehemmt, aber letztendlich
nicht ganz verhindert werden. Leider. Daher ist es wichtig, sein Tier
zusätzlich nach jedem Spaziergang genau "unter die Lupe"
zu nehmen. Kämmen Sie hierzu das Fell mit einem schmalzinkigen Kamm
durch. Hierbei bleiben bereits die Zecken, die sich noch nicht festgebissen
haben hängen. Danach sollte man sorgfältig Stück für
Stück des Felles und der Haut absuchen.
Wird man hier fündig, sollte man die Zecke umgehend mittels einer
Zeckenzange oder Zeckenpinzette herausdrehen. Die Richtung, ob rechts
oder links, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist in diesem
Falle nur, den Parasiten umgehend zu entfernen, um eine mögliche
Übertragung von Borreliose-Erregern zu vermeiden.
Fälschlicherweise entfernen manche Besitzer die Zecken mit den Fingern
oder reißen sie heraus. Auch wenn geübt, besteht bei diesem
Verfahren die Gefahr, den Biß durch den in die Wunde gedrückten
Darminhalt der Zecke zu infizieren oder es bleibt das Vorderteil in der
Haut stecken, was Entzündungen zur Folge hat. Auch von dem "alten
Hausmittel", die Zecke mit Öl zu beträufeln sollte man
schnell Abstand nehmen, da die Zecke erstickt und hierbei ebenfalls ihren
Darminhalt in die Wunde entleert. Somit haben Erreger freie Bahn. Es ist
allerdings auch nicht gesagt, daß durch jeden Zeckenbiß eine
Borreliose übertragen und zum Ausbruch kommt. Meist dauert es ein
bis zwei Jahre, bis erste Anzeichen sichtbar werden und den Besitzern
auffällt, daß ihr Tier seit einiger Zeit schlapp und nicht
mehr so bewegungsfreudig ist. Dann sollte man unbedingt Tierarzt oder
Tierheilpraktiker aufsuchen und sich durch eine Blutuntersuchung absichern.
Abhilfe kann in diesem Fall dann nur noch eine Antibiotikabehandlung schaffen.
Ein weiterer Ektoparasit ist der Floh. Die meisten Flöhe halten sich
jedoch nicht direkt am Körper des Tieres auf. Wir finden sie in der
gesamten Umgebung, so daß auch hier für eine Flohfreiheit gesorgt
werden muß. Das Weibchen läßt die Eier auf den Boden
fallen. Durch Wärme und Feuchtigkeit entwickeln sich Larven, die
dann zu geschlechtsreifen Flöhen heranwachsen. Jetzt können
Sie das nächste erreichbare Tier (oder Mensch) befallen. Hunde- und
Katzenflöhe sind auch Zwischenwirte gefährlicher Bandwurmarten.
Auffällig im Kot befallener Tiere sind kleine weiße Teile,
die wie Reiskörner aussehen.
Zur Bekämpfung werden Flohhalsbänder, Pipetten zum Auftropfen,
Sprays, Shampoos, Puder oder Tabletten angeboten. Dabei handelt es sich
häufig um chemisch-giftige Substanzen, z.B. Pyrethriode, Permethrini
usw.
Flohmittel
nicht in Kinderhände !
Die Anwendung kann bei Tieren zu Leber- und Nierenschädigungen führen.
Kinder müssen besonders darauf achten, nicht in Kontakt mit diesen
Mitteln zu gelangen. Mittlerweile gibt es eine Reihe biologischer Produkte
zur Ungezieferbekämpfung. Sie enthalten Teebaumöl, Molkeeiweiß
oder Neemextrakt.
Die Wirksamkeit hängt von der genauen Anwendung und der Qualität
ab. Verschnittenes Teebaumöl in einer klebrigen Lotion oder mit Alkohol
vereitelt den Erfolg oder schadet der Haut des Tieres. Achten Sie auf
Hinweise wie "Wildwuchsqualität aus kontrolliert biologischem
Anbau, ohne Zumengung von Konservierungsstoffen". Aus der Inhaltsangabe
sollte bei Teebaumölprodukten klar die Stammpflanze Melaleuca alternifolia
ersichtlich sein.
Abzuwarten bleibt die Wirkung bzw. Nebenwirkung von Tabletten mit dem
Wirkstoff Lufenuron (Tierarzt), die Flöhe u.a. zeugungsunfähig
machen soll. Wie bereits erwähnt, befinden sich nur ein kleiner Teil
der Flöhe am Tier selbst. Die bevorzugten Plätze sind feuchtwarme
Stellen, Ritzen im Fußboden oder der Schlafplatz.
Hier weitere Tips:
Hundekörbe so heiß wie möglich mit Spülmittel reinigen.
Nach dem Trocknen mit einem biologischen Spray behandeln. Decken oder
Kissen häufig waschen und täglich auch Teppich und Polstermöbel
absaugen. Auch hier hinein verdrücken sich die Larven, die dann nach
8- 10 Tagen als fertige Flöhe schlüpfen. Der Entwicklungskreislauf
vom Ei zum Floh dauert in einer Wohnung 3 - 4 Wochen.
Kämme, Decken und Ritzen reinigen.
Zur Wohnungsdesinfektion eignet sich auch ein Dampfreiniger, dem sie ein
biologisches Mittel zusetzen können. Denken Sie auch an die Kämme
und Brüsten Ihrer Vierbeiner!
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